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TÄGLICHE SPEISE - WOCHE 1: DAS FEST DER LAUBHÜTTEN

Reihe: Wort, Leben und Aufbau – Teil 2 


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MONTAG

Bibellektüre:

Esr 1,1-3; 3,1-2; Neh 1,2-4


Mit Gebet lesen:

„Nun sagte ich zu ihnen: Ihr seht das Unglück, in dem wir sind, dass Jerusalem verödet daliegt und seine Tore mit Feuer verbrannt sind. Kommt und lasst uns die Mauer Jerusalems wieder aufbauen, damit wir nicht länger geschmäht werden können“ (Neh 2,17).


Der Schutz der Mauern


In Fortsetzung des allgemeinen Themas „Das Johannesevangelium – Wort, Leben und Aufbau“ werden wir uns in dieser Woche mit dem Thema „Das Laubhüttenfest“ (Joh. 7,1-2; 3. Mose 23,33-44) befassen. Doch zunächst wollen wir uns einige Punkte über den Wiederaufbau der Mauern Jerusalems ansehen, die aus dem Buch Nehemia entnommen sind.

Stell dir vor, du willst ein schönes Haus auf einem Grundstück bauen, das von Widersachern umgeben ist. Was würdest du bei der Planung des Baus zuerst zu bauen gedenken: das Haus oder die Mauern? Diese Frage war für die Juden grundlegend, die aus dem Exil und der Gefangenschaft von Nebukadnezar, dem König Babylons, zurückkehrten. Nachdem sie aus der Gefangenschaft nach Jerusalem zurückgekehrt waren, setzten sie den Schwerpunkt auf den Wiederaufbau des zerstörten Tempels, ohne jedoch die Mauern wiederherzustellen, die die Stadt schützten. So konnten die Widersacher die Stadt nach Belieben betreten und verlassen. Die Stadt, die Gott damals für Sein Volk als Zentrum der Anbetung auserwählt hatte, schien ein „Niemandsland“ zu sein. Sie war verödet, zerstört, ohne Herrschaft. Nur der Wiederaufbau der Mauern hätte diese Situation ändern können.

Welcher Zusammenhang besteht dann zwischen den Mauern Jerusalems und einem Fest? In der Bibel steht ein Fest für Ruhe, Freude und Vergnügen. Selbst wenn der Tempel bereits wiederhergestellt wäre, würde die Atmosphäre in Jerusalem für die Juden ohne die wiederaufgebauten Mauern niemals eine Atmosphäre der Ruhe und Freude sein, denn nur diese würden ihnen Herrschaft und Sicherheit bieten. Und wie sieht es bei uns aus? Gibt es Mauern, die unser Inneres schützen, oder ist unser Herz ein „Niemandsland“? Was ist mit unserer Familie? Was ist mit der Gemeinde, wo wir uns versammeln? Sind wir uns wirklich sicher, dass Gott dort herrscht?

Schauen wir uns die Bibelstellen an, die uns von dieser Rekonstruktion erzählen. Nehemia ist das Buch, das den Wiederaufbau der Mauern Jerusalems beschreibt. Der Tempel und die Stadt waren von der Armee des Königs Nebukadnezar zerstört worden, und ein Teil des Volkes war nach Babylon verschleppt worden. Nach einiger Zeit wurde das babylonische Reich vom persischen Reich übernommen, und dank einer biblischen Prophezeiung verfügte der persische König Kyrus einen Erlass, der es den Juden erlaubte, nach Judäa zurückzukehren und dort den Tempel wieder aufzubauen (Esr. 1,1-3; 3,1-2). Aus diesem Grund kehrten etwa fünfzigtausend Menschen zurück. Trotz der vielen Schwierigkeiten wurde der Tempel im Jahr 516 v. Chr. unter der Leitung von Serubbabel und Jeschua wieder aufgebaut, wenn auch nicht so prächtig wie der erste Tempel Salomos. Nach der Wiederherstellung des Tempels sollte man meinen, dass alles wieder in Ordnung war und dass alle in ihrem Land glücklich waren. Einundsiebzig Jahre nach der Fertigstellung des Tempels erreichte Nehemia jedoch die Nachricht, dass Jerusalem verlassen war und in Trümmern lag, was die dringende Notwendigkeit zeigte, die Mauern wieder aufzubauen, um die Herrschaft Gottes in dieser Stadt wiederherzustellen.

Zu dieser Zeit war Nehemia Mundschenk des persischen Königs Artahsasta. Durch seinen Bruder und andere Gefährten erhielt er die Nachricht, dass Jerusalem in großem Elend und Verachtung lebte, weil seine Mauern niedergerissen und seine Tore niedergebrannt waren (Neh. 1,2-4). Das zeigt, dass es nicht ausreicht, den Tempel wiederherzustellen, wenn man nicht auch die Mauern wieder aufbaut, die die Stadt schützen, denn ohne Mauern kann man innerhalb der Stadtgrenzen keine Herrschaft errichten.

Später werden wir auf praktische Weise sehen, wie wir in jedem Bereich unseres Lebens Mauern bauen können.


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DIENSTAG

Bibellektüre:

Apg 1,15; 2,1-15, 41; 10,22-24, 34, 44-48; Gal 1,6-8; 3. Joh 9-10


Mit Gebet lesen:

„Was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus“ (1. Joh 1,3).


Das prophetische Wort zur Zeit von Petrus, Paulus und Johannes


Wir haben bereits gesehen, dass der Tempel zwar wiederhergestellt war, das Fehlen der Mauern aber dazu führte, dass Jerusalem verlassen war und ohne Herrschaft blieb. Wir müssen geistliche Klarheit darüber haben, dass das Praktizieren des prophetischen Wortes die Grenzen der Gemeinde festlegt und Gottes Herrschaft über sie errichtet. Wer wirklich sein eigenes Herz bewahren, seine Familie retten und die Autorität Gottes über die Gemeinde, in der er sich versammelt, aufrichten möchte, muss dieses Wort hören, bewahren und praktizieren. Wenn man versucht, mit geistlichen Augen von oben auf die Kirchengeschichte auf der Erde zu blicken, wird man feststellen, dass jede Verwüstung mit einem Problem bei der Regierung der Gemeinde begann. Schauen wir uns nun die Situation der Gemeinde im ersten Jahrhundert an.

Nach der Auferstehung des Herrn Jesus erweckte Gott den Apostel Petrus und durch das von ihm gesprochene Wort brachte Er die Gemeinde am Pfingsttag hervor, als der Heilige Geist über die hundertzwanzig Galiläer ausgegossen wurde. An diesem Tag taufte und salbte der Geist die Gläubigen, und sie wurden zu Gliedern von Christi Leib (Apg. 1,15; 2,1-5. 41). Dann, im zehnten Kapitel der Apostelgeschichte, gebrauchte der Herr den Apostel Petrus im Haus des Kornelius, um das Evangelium zu den dort anwesenden Heiden zu bringen, und auch sie glaubten an den Herrn. Dann wurde der Heilige Geist über sie ausgegossen, und sie wurden in den Leib Christi getauft (10,22-24. 34. 44-48). Deshalb gibt es in der Gemeinde weder Juden noch Heiden, sondern alle sind Glieder des Leibes Christi.

Da sich der Apostel Petrus wegen seiner jüdischen Vorurteile damit schwertat, das Evangelium zu den Heiden zu bringen, musste Gott den Apostel Paulus aufstellen. Durch ihn breitete sich das Evangelium des Reiches von der Gemeinde in Antiochia aus über das ganze Land der Heiden. Viele Gemeinden wurden gegründet. Sie alle standen unter der Leitung des Wortes aus dem Munde des Apostels Paulus. Der Apostel war der von Gott gewählte Kanal, der von Ihm die Offenbarung empfangen sollte, die Sein Wort ist. Dieses Wort brachte den Gemeinden nicht nur Versorgung und Nahrung, sondern auch Gottes Führung und Herrschaft. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass das Wort die Herrschaft Gottes in der Gemeinde aufrichtet.

Deshalb rief der Feind viele Widersacher auf den Plan, um dadurch das prophetische Wort, das durch den Apostel Paulus verkündet wurde, aufzuhalten. Er erfand ein „anderes Evangelium“, um die Gemeinden in Galatien zu verwirren (Gal. 1,6-8). Er führte auch Geschwister ein, die in der Gemeinde in Ephesus unterschiedliche Lehren verbreiteten, um sie so vom wahren Wort abzubringen (1. Tim. 1,3-4. 6). Er zwang einige, eine Gruppierung in der Gemeinde zu bilden, damit die Geschwister Apollos, einem mächtigen und redegewandten Anführer, folgten, und andere zwang er, eine weitere Gruppierung zu bilden, damit die Geschwister Petrus folgten, der keine leitenden Worte mehr für die Gemeinden hatte (Apg. 18,24; 1. Kor. 1,12-13; 4,6). Zweifellos waren Petrus und Apollos Diener Gottes, aber zu jener Zeit war das prophetische Wort bei Paulus und nicht bei ihnen. Da die Ausrichtung der Gemeinden von Paulus ausging, war es die Aufgabe von Petrus, Apollos, Timotheus, Barnabas und jedem anderen Diener Gottes, der Richtung des prophetischen Wortes zu folgen, das durch Paulus verkündet wurde.

Nach dem Tod von Petrus und Paulus wurde Johannes von Gott aufgestellt, um den Gemeinden durch das Wort des Lebens Richtung zu weisen und Seine Herrschaft aufzurichten (1. Joh. 1,1-3). Aber der Feind schläft nicht! Johannes wollte seine Missionare – unsere heutigen Kolporteure – aussenden, um dieses Wort an verschiedenen Orten zu verkünden, aber Diotrephes nahm die Missionare nicht an und stieß diejenigen aus der Gemeinde aus, die sie annahmen (3. Joh. 9-10). So sehen wir, wie der Feind Gottes, der Teufel, seit Anbeginn gegen das prophetische Wort kämpft. Heute ist es nicht anders. Er ist weiterhin aktiv, er stachelt Menschen dazu an, Lehren zu entwickeln, um das Volk Gottes vom prophetischen Wort abzulenken. Deshalb lasst uns das Wort, das zu uns kommt, bedingungslos aufnehmen. Jeder Tag, der dazu gebraucht wird, dieses Wort zu praktizieren, ist ein weiterer Stein bei der Wiederherstellung der Mauern, ein weiterer Schritt, den wir gehen, um Gottes Herrschaft über unser Leben und über die Gemeinde zu bringen.


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MITTWOCH

Bibellektüre:

Apg 20,17; 28; 1. Tim 3,1-2; 1. Pet 2,9; Off 2,15; 3,1-2; 7-8


Mit Gebet lesen:

„Wach auf und stärke das Übrige, das im Begriff stand zu sterben! Denn ich habe vor meinem Gott deine Werke nicht als völlig befunden“ (Off 3,2).


Die Geschichte der Gemeinde: Vom Verfall des

Tempels bis zum Wiederaufbau der Mauern


Die Kapitel zwei und drei der Offenbarung sind wie Röntgenbilder der sieben Gemeinden in Kleinasien: Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodizea. Jede repräsentiert die vorherrschenden Merkmale der Gemeinden in etwa zweitausend Jahre Geschichte. Wie wir bereits gesehen haben, entsprechen die Gemeinden des ersten Jahrhunderts der Gemeinde in Ephesus. Zu jener Zeit war das prophetische Wort trotz Widerständen stark, es ernährte die Geschwister und wies ihnen den Weg. Doch nachdem Johannes im Herrn entschlafen war, hatten die Gemeinden nicht mehr diese Versorgung, und die Situation wurde im Laufe der Zeit immer kritischer. Allmählich verließ die Gemeinde die Herrschaft Gottes und näherte sich der Politik des Römischen Reiches an. Diese Vereinigung festigte sich um das 4. Jahrhundert n. Chr., als die Gemeinde nicht mehr von den Römern verfolgt wurde (Zeit der Gemeinde in Smyrna) und sich dem Kaiser Konstantin anschloss.

So entstand die Gemeinde in Pergamon. Da es keinen Propheten mehr gab, der den Gemeinden Richtung wies, begannen die Führungskräfte eine Hierarchie der Macht in den Kirchen zu etablieren, indem sie beispielsweise bestimmten, dass die Bischöfe eine höhere Position als die Ältesten innehaben sollten, obwohl beide Namen für dieselbe Funktion stehen (Apg. 20,17; 28; 1. Tim. 3,1-2). Es ging schließlich so weit, dass der Kaiser Konstantin begann, Bischofsversammlungen einzuberufen, in denen er als römischer Politiker das letzte Wort bei der Entscheidung über Lehren in den Kirchen hatte. Es gab nicht mehr die Regierung Gottes durch das prophetische Wort.

Von da an nahm der Verfall nur noch zu und erreichte seinen Höhepunkt im Mittelalter, als die Gemeinde in Thyatira den Menschen den Zugang zur Bibel verbot. Das Ergebnis war die Verbreitung von Götzendienst und von geistlicher sowie leiblicher Prostitution vonseiten der Hauptführer der Kirchen. Aus der Perspektive des Alten Testaments entspricht das, was in der Zeit von Pergamon und Thyatira geschah, der Zerstörung des Tempels und Jerusalems durch den babylonischen König Nebukadnezar. Die Gemeinde war verwüstet und verlassen.

Doch der Herr bereitete Martin Luther und andere geistliche Leiter vor, um die Reformation im Christentum zu beginnen, was der Anfang der Zeit der Gemeinde in Sardes war. Sie begannen die Bibel in verschiedene Sprachen zu übersetzen und zu veröffentlichen, und die biblischen Wahrheiten wurden nach und nach wiederhergestellt. Es war, als ob zu diesem Zeitpunkt der Tempel wieder aufgebaut würde, wie in der Zeit Serubbabels. Leider hat die Reformation nicht alles wiederhergestellt, was wiederhergestellt werden musste. Die Werke der Gemeinde in Sardes waren nicht vollständig, denn die Gemeinden verwickelten sich in Diskussionen über Lehren und vergaßen das prophetische Wort (Offb. 3,1-2). Sie hatten Zugang zu biblischen Wahrheiten, aber es gab keine Mauern, die die Herrschaft Gottes in der Gemeinde abgrenzten.

Die Mauern sollten im Stadium der Gemeinde in Philadelphia wieder aufgebaut werden. Gott erweckte uns als die „Nehemiasse“ von heute, damit wir uns für den Wiederaufbau der Mauern einsetzen. Wie werden wir das tun? Die Gemeinde in Philadelphia kennt und praktiziert die drei wesentlichen Punkte beim Wiederaufbau der Mauern. Erstens spaltet sie den Leib Christi nicht in den Klerus (der Gott dient) und die Laien (die Gott nicht kennen und geführt werden müssen). Dies wird Klerikalismus oder Nikolaismus genannt (Offb. 2,15). Gott möchte, dass alle Glieder von Christi Leib Seine Priester sind, um Ihm zu dienen (1. Petr. 2,9).

Zweitens geschieht der Wiederaufbau der Mauern in der Gemeinde in Philadelphia auch durch ein klares Verständnis von der Einheit der Gemeinde. Alle Christen, die in derselben Stadt wohnen, sind Glieder des Leibes Christi. Wir teilen die Glieder nicht in verschiedene Gruppen auf.

Und drittens, was am wichtigsten ist: Philadelphia baut die Mauern wieder auf, weil sie nicht daran zweifelt, dass in ihrer Mitte ein von Gott erwählter Kanal ist, der das prophetische Wort bringt, das den Gemeinden Richtung weist. Weil sie eine kleine Kraft hat, vertraut sie nicht auf sich selbst, sondern auf das Wort, das aus dem Mund des Propheten kommt (Offb. 3,7-8). So wandelt die Gemeinde in Philadelphia. So kommt die Herrschaft Gottes zu uns, und so werden die Mauern wieder aufgebaut.


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DONNERSTAG

Bibellektüre:

5. Mos 18,21-22; 1. Kön 18,21; Off 3,7-8


Mit Gebet lesen:

„Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott, aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören“ (5. Mos 18,15).


Ein kleiner und großartiger Unterschied


Wir wissen, dass Gott die Mauern der Gemeinden wiederherstellt und die Grenzen festlegt, durch die Seine Herrschaft aufgerichtet wird. Das Problem, das zum Verfall der Gemeinden in der Vergangenheit führte, war die fehlende Herrschaft, die Abwesenheit eines von Gott bestimmten Kanals, der ihnen Richtung wies. Diese Zeit jedoch ist überwunden, sie liegt in der Vergangenheit. Heute glauben wir daran, dass es einen von Gott bestimmten Kanal gibt, um den Gemeinden durch das prophetische Wort Richtung zu weisen. Wie kann man wissen, ob ein Prophet wirklich der Auserwählte ist, der das Wort Gottes zu den Gemeinden bringt? Wenn das Wort, das aus seinem Mund kommt, sich erfüllt, bedeutet das, dass er von Gott ist; wenn es sich nicht erfüllt, ist er nicht von Gott (5. Mose 18,21-22). Daher wird die Gemeinde in einer Stadt dadurch praktisch definiert, dass Gott in ihr durch das prophetische Wort Herrschaft ausübt. Ob die eine Gemeinde früher entstanden ist als die andere spielt dabei keine Rolle, noch irgendein anderer Grund.

Früher hatten wir nicht diese Sicht, jetzt aber haben wir Klarheit darüber. Das ist der Grund für die vielen Angriffe der Höllenmächte gegen das prophetische Wort von heute. Den Tempel wiederherzustellen ist in gewisser Weise einfacher, als die Mauern in Jerusalem aufzurichten. Satan setzt heute dieselben Strategien ein, wie er sie gegen Petrus, Paulus und Johannes einsetzte, um die Gemeinden in ihren jeweiligen Zeitabschnitten vom Weg abzubringen: Er setzt charismatische Leiter ein, um mit dem von Gott eingesetzten Propheten um Einfluss zu konkurrieren; er entwickelt Lehren und Doktrinen, die die Geschwister vom prophetischen Wort ablenken; er verbreitet „andere Evangelien“, um die Gemeinden zu verwirren. Lasst uns nicht wie kleine Kinder sein, die hin- und hergeworfen werden! Wir haben keine Zeit dafür, zwischen zwei Gedanken hin und her zu hinken oder Neutralität zu suchen (1. Kön. 18,21). Lasst uns Stellung beziehen! Lasst uns voranschreiten, ohne jeden Zweifel im Herzen. Nichts kann die Gemeinde in dieser Endzeit aufhalten!

Die Gemeinde in Philadelphia hat nur eine kleine Kraft, aber sie vertraut und sie glaubt vollständig daran, dass das Wort das Werk tut (Offb. 3,8). Beachte diesen Punkt! Viele Diener Gottes waren unter uns, und wir glaubten daran, dass sie wirklich Männer Gottes waren. Was ist heute der Unterschied? Unsere Teenager antworten auf diese Frage durch ihr Leben. Sie zeigen uns, dass Glaube mehr ist als nur die Überzeugung, dass diese Diener und ihr Wort von Gott kommen, sondern dass es vielmehr darum geht, das Wort unverfälscht aufzunehmen, so wie es gesprochen wurde, und die feste Überzeugung zu haben, dass es die Macht besitzt, Gottes Werk zu vollbringen. Das ist der kleine und außergewöhnliche Unterschied, ein Detail, das alles verändert. Die Teenager hören zu, schreiben ab, praktizieren das prophetische Wort und tauchen darin ein, ohne zu zweifeln. Sie tragen das prophetische Wort mit sich, wenn sie auf die Straßen gehen, um das Evangelium zu verkünden und Kolportage zu betreiben. Wenn sie merken, dass das Fließen aufhört, bleiben sie stehen und tauchen in das Wort ein, sie wählen einige Punkte von dem, was sie gelesen haben, und praktizieren sie so, wie es geschrieben steht, ohne weitere Worte oder Methoden hinzuzufügen. Sie sind treu in dieser Hinsicht, weil sie daran glauben, dass das prophetische Wort das Werk tun wird, und nicht sie selbst.

Bemerken wir den Unterschied zwischen unserer Beziehung zum Wort und zu Gottes Propheten heute im Vergleich zu früher? Früher nahmen wir den Propheten als einen Mann Gottes auf, und wenn es darum ging, das Wort zu praktizieren, passten wir es an und führten das Werk auf unsere Weise aus. Jetzt hat sich die Situation verändert. Wir glauben daran, dass der Gesandte Gottes das Wort bringt, das den Gemeinden Richtung weist, und dass dieses Wort als Ganzes das Werk Gottes tun wird. Die Herrschaft Gottes wird in der Gemeinde durch das prophetische Wort aufgerichtet, und wir haben in unserer Mitte Wunder erlebt infolge dieses Wortes.

Das bedeutet, die Mauern wieder aufzubauen. Wir bauen die Mauern wieder auf und stellen die Herrschaft Gottes in der Gemeinde wieder her. Deshalb stellt sich der Herr, der die Gemeinde in Philadelphia leitet, als derjenige vor, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet und niemand wird schließen, der schließt und niemand wird öffnen (Offb. 3,7). Weder öffnet oder schließt sich die Tür durch unsere Fähigkeit noch geschieht etwas in Gottes Werk durch unsere Redegewandtheit. Tauche in das prophetische Wort ein und sieh, was in deinem Leben und im Leben der Menschen um dich herum geschehen wird. Das Wort des Herrn wird das Werk tun.


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FREITAG

Bibellektüre:

Joh 1,10-11; 5,18; 6,26; 66; 7,1


Mit Gebet lesen:

„Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben; aber es sind einige unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wusste von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer es war, der ihn überliefern würde“ (Joh 6,63-64).


Welche art Mensch bist du?


Immer wenn das prophetische Wort vorangeht, erheben sich viele dagegen, weil der Feind sich vor der Herrschaft Gottes fürchtet. Bei der ersten Ankunft des Herrn Jesus können wir gemäß dem Johannesevangelium fünf Gruppen von Menschen sehen, von denen jede unterschiedlich auf Ihn reagierte. Kannst du dich in einer dieser Gruppen wiederfinden? Schauen wir uns die Erste davon an. Als Jesus erschien, reagierten die religiösen Leiter der Juden gewalttätig gegen ihn, was so weit ging, dass sie Ihn töten wollten (Joh. 5,18). Zu einem bestimmten Zeitpunkt verließ der Herr Judäa, weil die Juden dort Ihm das Leben nehmen wollten (Joh. 7,1).

Diese Haltung der jüdischen Leiter ist schockierend. Sie waren die Autoritäten des von Gott erwählten Volkes, und Jesus wurde zuerst zu ihnen gesandt, aber die religiöse Struktur hatte sie geblendet (Joh. 1,10-11). Die jüdische Führung reagierte so, weil sie sich bedroht fühlte, die vielen Privilegien zu verlieren, die ihnen die Macht bot. Genauso wird heute jemand, der von den Vorteilen menschlicher Macht profitiert, Schwierigkeiten dabei haben, etwas Neues zu akzeptieren. Eine solche Person wird nicht darauf vorbereitet sein, den Herrn bei Seiner zweiten Ankunft zu empfangen. Die hervorragende Stellung und der Respekt der Geschwister in der Gemeinde sind ein Test für die Führer. Wenn du ein Führer bist, achte darauf, dass du in dieser Angelegenheit nicht durchfällst. Somit bilden die jüdischen Führer die erste Gruppe.

Die zweite Gruppe besteht aus jenen Juden, die erwarteten, dass der Messias ihnen den Lebensunterhalt sicherte, sodass sie sich nicht mehr darum kümmern müssten, zu arbeiten (Joh. 6,26). Der natürliche Mensch hat nur Augen für seine eigenen Bedürfnisse und Interessen. Wenn er krank ist, will er Heilung; wenn er verschuldet ist, sucht er nach Wohlstand. Als dieses Volk erkannte, dass Jesus ihnen ewiges Leben anbot und nicht das physische Brot, verließen sie Ihn (V. 66). Bist du auch so? Wenn die Dinge nicht gut laufen, gibst du dem Herrn die Schuld und forderst, dass Er tut, was du willst? Wer regiert wirklich dein Leben?

Die dritte Gruppe besteht aus den Nachfolgern, die den Herrn begleiteten. Sie wurden Seine Jünger genannt, aber sie waren in der formalen Art und Weise der Religion gefangen, in der sie sich von den traditionellen Worten abhängig gemacht hatten. Als der Herr anfing zu sagen, dass Sein Fleisch die wahre Speise und Sein Blut der wahre Trank sei und dass man von Seinem Fleisch essen und von Seinem Blut trinken müsse, um das ewige Leben zu haben, waren sie empört. Wenn Jesus über gutes Verhalten und Heiligkeit sprach, wurde Er angenommen, aber wenn Er über das Wesentliche sprach, um die Herrschaft Gottes in ihrem Leben aufzurichten, lehnten sie Ihn ab: „Viele nun von Seinen Jüngern, die es gehört hatten, sprachen: Diese Rede ist hart. Wer kann sie hören?“ (Joh. 6,60). Lasst uns die Worte des Herrn mit Einfachheit aufnehmen! Wir brauchen das Wort Gottes nicht jedes Mal zu filtern, wenn wir es hören, und es einer kritischen Analyse zu unterziehen. Unser Weg ist die Einfachheit.

Die vierte Gruppe besteht aus denen, die den Worten des Gesandten Gottes nicht zuhören, weil sie nicht glauben: „Aber es sind einige unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wusste von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer es war, der Ihn überliefern würde“ (Joh. 6,64). Diese, die nicht glaubten, waren keine Ungläubigen; es waren Geschwister, die sich unter den Jüngern befanden, aber sie glaubten nicht an das prophetische Wort. „Der Ihn überliefern würde“ bezieht sich hier auf Judas, der auch einer der zwölf Jünger war. Wenn er Jesus zu diesem Zeitpunkt verlassen hätte, wäre er nur ein Weiterer gewesen, der nicht glaubte; aber da er bei den anderen blieb und das Wort Jesu nicht annahm, wurde er zum Verräter. Das ist uns eine Warnung! Lasst uns nicht analysieren und kritisieren, was wir hören. Diese Haltung könnte uns zu Verrätern machen. Möge der Herr uns niemals in diese Situation geraten lassen.

Die letzte Gruppe schließlich besteht aus denen, die ein einfaches Herz haben und durch Sein Wort ohne Vorbehalte zum Herrn gehen. Diese werden vom Herrn in folgendem Vers erwähnt: „Und Er sprach: Darum habe Ich euch gesagt, dass niemand zu Mir kommen kann, es sei ihm denn von dem Vater gegeben“ (Joh. 6,65). Dieser Vers ist ein Geheimnis und zugleich ein Juwel, ein wahrer Schatz! Er offenbart, dass alle, die der Vater der Fürsorge des Sohnes anvertraut hat, kein verhärtetes Herz haben. Sie glauben an das prophetische Wort und führen es aus, indem sie den Willen Gottes tun. Das sehen wir im Gebet Jesu: „Als Ich bei ihnen war, bewahrte Ich sie in Deinem Namen, den Du Mir gegeben hast; und Ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ist verloren, als nur der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt werde“ (Joh. 17,12). Er bezog sich auf Judas Iskariot. Aber der Herr bewahrte die übrigen elf, die blieben. Diejenigen, die der Vater Ihm anvertraut hat, werden zu Überwindern am Ende dieses Zeitalters werden. Ich möchte zu diesen gehören. Und du? Lassen wir uns nicht von Machtpositionen und eigenen Interessen täuschen. Lasst uns auch nicht an einem verhärteten Herz festhalten noch solche sein, die nicht glauben, indem sie das prophetische Wort infrage stellen. Im Gegenteil lasst uns daran glauben!


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SAMSTAG

Bibellektüre:

1.Mos 1,24-2,3; 4,3; 2. Pet 1,1; Off 3,8


Mit Gebet lesen:

„Sechs Tage sollst du arbeiten, aber am siebten Tag sollst du ruhen; auch in der Zeit des Pflügens und in der Ernte sollst du ruhen“ (2. Mos 34,21).


Lasst uns mit dem Herrn ausruhen und feiern!


Die Gemeinde in Philadelphia hat eine kleine Kraft. Ihre Glieder sind sich bewusst, dass sie das Werk Gottes weder aus eigener Kraft noch durch Redegewandtheit vollbringen können. Deshalb hängen sie vom Namen und vom Wort des Herrn ab (Offb. 3,8). Wir glauben daran, dass Gottes Werk durch Sein Wort geschieht, und weil wir glauben, kann Gott Seine Herrschaft in der Gemeinde etablieren. Dem Feind wird es nicht gelingen, in so einen Bereich einzudringen. Dadurch, dass wir das prophetische Wort ausführen, und zwar durch Gebet, Wiederholung, Eintauchen und Abschreiben, errichten wir „hohe und widerstandsfähige Mauern“, die uns schützen. So werden die Gemeinde, unsere Familie und unser Herz nicht länger „ein Niemandsland“ sein, in dem der Teufel sich frei bewegen kann. In Philadelphia sind wir alle ein „Nehemia“: Wir errichten wieder Mauern und bringen Gottes Herrschaft auf die Erde. Unter solchen Bedingungen können wir die Ruhe Gottes genießen, wodurch wir ein Leben führen können, bei dem wir beständig mit dem Herrn feiern! Wir sind erschaffen worden, um in der Ruhe zu leben und mit dem Herrn fröhlich zu feiern. Dies ist unglaublich!

Die Feste gehören dem Herrn, aber Er lädt uns ein, mit Ihm zu feiern: „Und der HERR redete zu Mose: Rede zu den Söhnen Israel und sage zu ihnen: Die Feste des HERRN, die ihr als heilige Versammlungen ausrufen sollt, Meine Feste sind diese: Sechs Tage soll man Arbeit tun; aber am siebten Tag ist ein ganz feierlicher Sabbat, eine heilige Versammlung. Keinerlei Arbeit dürft ihr tun; es ist ein Sabbat für den HERRN in all euren Wohnsitzen“ (3. Mose 23,1-3). Im Zusammenhang mit den Festen erwähnt Er auch den Sabbat, der Ruhe bedeutet und das Prinzip der Feste festlegt.

Nach der Rebellion Luzifers hat Gott die Schöpfung an sechs Tagen wiederhergestellt. Er tat viele Dinge, aber erst am sechsten Tag schuf Gott den Menschen, weil bald darauf der siebte Tag, der Sabbat, beginnen sollte (1. Mose 1,24-2. 3). So ist der erste Tag des Menschen der Tag der Ruhe. In gewisser Weise wurde der Mensch nicht zum Arbeiten geschaffen, sondern um die Ruhe zu genießen! Der Herr gab dem Menschen den Auftrag, Seine Herrschaft auf der ganzen Erde aufzurichten (1. Mose 1,28), aber wir wissen, dass der Mensch von sich aus dazu nicht in der Lage ist. Die Lösung liegt darin, in der Ruhe zu arbeiten. Die Geschwister in Philadelphia haben eine kleine Kraft, deshalb glauben sie daran, dass das prophetische Wort das Werk vollbringt.

Der Apostel Petrus sagte, dass wir einen gleich kostbaren Glauben empfangen haben (2. Petr 1,1). Das Wort „empfangen“ in diesem Vers verweist auf die Verteilung der Landstücke, den Anteil, den jeder bekam, als sie das gute Land Kanaan erreichten. Aus diesem Anteil sollten sie ihren Lebensunterhalt beziehen. Erkennt ihr die große Offenbarung in diesem Text? Petrus erklärte, dass jeder von uns durch den Glauben einen Anteil von Christus empfangen hat. Aus diesem Anteil erhalten wir das, was wir beim Fest genießen werden. Lasst uns nach dem Prinzip von Abel und nicht nach dem Prinzip von Kain arbeiten. Kain bemühte sich, dem Herrn vom Ertrag des Feldes ein Opfer darzubringen (1. Mose 4,3), aber Abel züchtete einfach eine Herde. Lasst uns einfach sein, lasst uns das Wort mit Glauben genießen und daraus unsere Versorgung beziehen, wie unsere Teenager es tun. Sie haben ein „Stück Land“ empfangen, das Wort des Glaubens, tauchen darin ein und prägen es sich ein, und es vollbringt das Werk durch sie.

Gott hat uns nicht erschaffen, damit wir erschöpft in unseren menschlichen Bemühungen leben, sondern damit wir fröhlich leben, indem wir ausruhen und feiern! So lebten der Vater und der Sohn. Bevor sie den Menschen und das Universum schufen, lebten sie im Feiern: „[Ich] war Tag für Tag Seine Wonne, vor Ihm Mich ergötzend allezeit“ (Spr 8,30b, unrev. Elb. Übers.). Das wahre Glück lag in der Beziehung zwischen dem Vater und dem Sohn. Sie waren glücklich und fröhlich und genossen ständig ein Fest. Dann beschlossen sie, uns zu diesem Fest einzuladen: „... Mich ergötzend auf dem bewohnten Teile Seiner Erde; und Meine Wonne war bei den Menschenkindern“ (V. 31). Gott schuf den Menschen dazu, dass er am siebten Tag – dem Tag der Ruhe – leben und mit Ihm feiern sollte. Deshalb hat Er uns gerufen, uns aus „Ägypten“ herausgeführt, uns mit dem Heiligen Geist getauft und uns in den Leib Christi hineingebracht. Halleluja! Er möchte ständig mit uns feiern. Dies ist das Prinzip der Feste. Wenn wir daran teilnehmen, dürfen wir nicht mit leeren Händen kommen. Wir müssen in der Ruhe arbeiten und aus dem Anteil von Christus in uns unsere Opfergabe nehmen, die wir Gott beim himmlischen Fest darbringen.


Schreibe den Satz auf, der dein Herz am meisten berührt hat.

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SONNTAG

Bibellektüre:

2. Mos 12,2; 5-8; 12; 23; 29; 3. Mos 23,4-44; 1. Kor 5,8; 15,20; Off 5,9-10


Mit Gebet lesen:

„Und danach gingen Mose und Aaron hinein und sprachen zu dem Pharao: So spricht der HERR, der Gott Israels: Lass mein Volk ziehen, dass sie mir ein Fest halten in der Wüste“ (2. Mos 5,1).


Die Wirklichkeit der jüdischen Feste


Welche Feste hat Gott dem Volk Israel bereitet? Und welche Bedeutung hat jedes dieser Feste für uns? In der Abbildung unten sehen wir die Abfolge der sieben Feste, die im Laufe eines Jahres nach dem jüdischen Kalender stattfanden, der sich von unserem gregorianischen Kalender unterscheidet. Das Erste war das Passahfest, dann folgten das Fest der ungesäuerten Brote, das Fest der Erstlingsfrüchte, das Pfingstfest, das Fest der Posaunen, der Versöhnungstag und schließlich das Fest der Laubhütten (3. Mose 23,4-44).


Die Wirklichkeit der jüdischen Feste
Die Wirklichkeit der jüdischen Feste

Schauen wir uns das Passahfest an (3. Mose 23,4-5). Sobald die Juden aus Ägypten befreit waren, befahl Gott ihnen, diesen Tag dem ersten Monat zuzurechnen (2. Mose 12,2). Das Passahfest fand am vierzehnten Tag des ersten Monats statt. Die neun Plagen, die Gott über Ägypten brachte, genügten dem Pharao (der Satan symbolisiert) nicht, um das Volk Israel aus der Sklaverei in Ägypten (was die Welt symbolisiert) zu entlassen. Erst die zehnte Plage war ausschlaggebend für die Befreiung des Volkes Gottes aus Ägypten (V. 29). Bei dieser Plage sollte der Verderber alle Erstgeborenen in Ägypten töten (V. 23). Um nicht getötet zu werden, sollten die Juden ein fehlerloses Lamm schlachten, dessen Blut an die Türpfosten und die Oberschwelle streichen und sein Fleisch mit bitteren Kräutern braten und essen (2. Mose 12,5-8). Das Passahfest stellt den Tod Christi am Kreuz als Passahlamm dar, der uns aus der Herrschaft der Finsternis befreit und uns zu einem königlichen Priestertum macht, zu einem Volk, das ausschließlich Gott gehört (Offb. 5,9-10; 1. Petr. 2,9).

Das Fest der ungesäuerten Brote (3. Mos 23,6-8) begann sofort nach dem Passahfest und dauerte eine Woche. Während dieser Zeit wurde in den Häusern der Juden kein Sauerteig verwendet. Die geistliche Wirklichkeit dieses Festes zeigt, dass wir, nachdem wir durch das Blut Christi erkauft, für Gott erlöst und zu einem königlichen Priestertum gemacht worden sind, nicht mehr so leben dürfen wie zuvor. Von da an müssen wir ein Leben ungesäuerter Brote führen, mit dem Ungesäuerten der Aufrichtigkeit, und ohne den Sauerteig von Bosheit und Schlechtigkeit (1. Kor. 5,8). Kurz gesagt, wir dürfen nicht mehr in Sünde leben.

Das Fest der Erstlingsfrüchte (3. Mos 23,9-14) fand am sechzehnten Tag, am Ostersonntag, statt. Die Früchte, die zuerst in der Ernte reiften und die erste Ernte bildeten, wurden gesammelt und von den Priestern als Schwingopfer für Gott dargebracht. Die geistliche Wirklichkeit dieses Festes – das geschwungene Opfer, das heißt, das sich bewegende Opfer – bedeutet, dass Christus nicht im Tod geblieben, sondern auferstanden ist als Erstling der Entschlafenen (1. Kor. 15,20). Diese Früchte, die zuerst geerntet wurden, stellen die Auferstehung Christi dar. Unser Leben soll ein Leben der Auferstehung sein!

Das Pfingstfest (3. Mose 23,15-25) fand fünfzig Tage nach dem Passahfest statt. Bei diesem Fest bestanden die Opfer aus zwei gesäuerten Broten, die bei der Darbringung durch die Priester für den Herrn heilig wurden (V. 17. 20). Die geistliche Wirklichkeit dieses Festes ist der Tag, an dem die Gemeinde durch die Ausgießung des Heiligen Geistes gezeugt wurde (Apg. 2,1-6). Die Sünder, repräsentiert durch die beiden gesäuerten Brote (ein Brot repräsentiert das jüdische Volk und das andere Brot die Heiden), die an den Herrn Jesus glaubten, sind in den Leib Christi hineingetauft worden (V. 40-41). Ab dem Pfingsttag begann das Zeitalter der Gemeinde, die den Auftrag, den sie vom Herrn erhalten hat, erfüllen wird: das Evangelium zu verkünden und aus allen Nationen Jünger zu machen (Mt. 28,18-20). Diese Arbeit wird in der Ruhe des Herrn ausgeführt. Wenn die Gemeinde ihren Auftrag, das Evangelium in diesem Zeitalter zu verkünden, abgeschlossen hat, wird Gott erscheinen, um Sein Werk mit den Juden zu beenden. Dies wird beim Fest der Posaunen geschehen, das im siebten Monat stattfindet.

Das Fest der Posaunen (3. Mose 23,23-25) kennzeichnete die Vorbereitung auf das, was beim nächsten Fest, dem Versöhnungstag, geschehen würde. Während dieser Zeit weihten sich die Kinder Israels und bereiteten sich feierlich auf das Kommende vor.

Die geistliche Wirklichkeit dieses Festes bedeutet, dass Christus, nachdem die Gemeinde ihren Auftrag, allen Nationen das Evangelium zu verkünden, erfüllt hat, zum zweiten Mal kommen und die Posaune blasen wird, um die Juden zu sammeln, die über die ganze Erde verstreut sind (Mt. 24,31). Der Überrest der Juden wird den Herrn erkennen und Ihn beklagen wegen der Zeit, in der sie Ihn ablehnten (Sach. 12,10-14). Von da an werden sie den Herrn anrufen und errettet werden (13,9). Dann kommt der Versöhnungstag.

Der Versöhnungstag (3. Mose 23,26-32) fand nach dieser Zeit statt, in der die Juden sich weihten. Der Hohepriester nahm das Blut, um Sühnung für sich, das gesamte jüdische Volk und die Stiftshütte zu bewirken. Die geistliche Wirklichkeit dieses Festes bedeutet, dass der Überrest der Juden, der Buße getan hat, Christus als den Gesalbten Gottes annehmen und errettet werden wird (Sach. 13,8-9). Sie werden Ihn als den anerkennen, der Sein Blut vergossen hat, um ihre Sünden zu sühnen (V. 1). Daher sind das Fest der Posaunen und der Versöhnungstag für die Juden.

Das Fest der Laubhütten (3. Mose 23,33-44), das sieben Tage dauerte, fand statt, nachdem die Juden ihre Ernte eingebracht und den Ertrag zu Lebensmitteln verarbeitet hatten (5. Mose 16,13). Es waren sieben Tage voller Überfluss, ohne dass irgendeine Arbeit nötig war. Sie sollten nur genießen. Aus diesem Grund wird es auch als Erntefest bezeichnet. Dieses Fest stellt das Tausendjährige Reich dar. Die geistliche Wirklichkeit dieses Festes ist das, was Gott auf der Erde tun möchte: das abschließende Einsammeln der gesamten Ernte, das heißt, der reifen Früchte, die an den tausend Jahren teilnehmen werden. Nur die Überwinder werden am Erntefest teilnehmen (Offb. 20,6).

Nachdem wir die Herrschaft Gottes in der Gemeinde durch das prophetische Wort wiederhergestellt und ihre Mauern wiederaufgebaut haben, fehlt uns nur noch, dass wir die Wirklichkeit dieser ganzen Feste leben. Dadurch, dass wir in der Ruhe arbeiten und feiern, werden wir den Herrn zurückbringen! Komm, Herr, komm!


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Bete entsprechend dem markierten Text.

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